15 gängigste Mythen aus der Küche

Ammenmärchen rund um das Thema Kochen: stimmt's oder stimmt's nicht? Mehr erfahren
15 gängigste Mythen aus der Küche

1. Der Körper benötigt mindestens eine warme Mahlzeit am Tag.

Diese Aussage ist nicht korrekt. Es kommt nicht darauf an, wie warm eine Mahlzeit ist. Relevant für den Körper ist der Nährstoffgehalt der Lebensmittel und Speisen.

Im Durchschnitt benötigt der Körper 2.000 kcal, um alle nötigen Körperfunktionen zu erhalten. Je nach Alter, Geschlecht und Aktivität variiert der Wert der benötigten Kilokalorien. 

2. Das Anbraten von Fleisch verschließt die Poren.

Haben Sie Ihr Fleisch schon mal genau unter die Lupe genommen? Fleisch besitzt leider keine Poren, es besteht nur aus Fasern und Zellen. Deshalb können sich auch keine Poren schließen. 

Man sollte Fleisch jedoch trotzdem heiß anbraten, da sich so eine aromatische Kruste bildet und die Flüssigkeit zum Teil daran gehindert wird, sofort auszutreten.

3. Käserinde darf man nicht gegessen werden, da sie giftig ist.

Bei diesem Thema ist man sich nicht ganz einig. Bei einigen Käsesorten kann die Käserinde bedenkenlos mitgegessen werden, bei anderen sollte man sie großzügig entfernen.

Sollte die Rinde aus einem Kunststoffüberzug bestehen, dann ist sie nicht zum Verzehr geeignet. Auch Rinde mit dem Konservierungsstoff E 235 (Natamycin) sollte großzügig entfernt werden.

Mitessen kann man die Rinde allerdings, wenn sie mit dem Stoff E 153 behandelt wurde. Hierbei handelt es sich um Pflanzenkohle und diese ist unbedenklich.
Es wird angeraten, dass Kindern, Schwangere, ältere oder kranke Menschen die Käserinde nicht mitessen sollten, um kein Risiko einzugehen.

4. Tomaten bleiben durch die Lagerung im Kühlschrank länger frisch.

Falsch! Man sollte Tomaten nicht im Kühlschrank lagern, da der Reifeprozess, welcher nach der Ernte einsetzt, unterbunden wird. Die Tomaten verändern sich in dieser Zeit hinsichtlich der Farbe und entfalten intensivere Aromen.

Der Geschmack kann also durch das Klima beeinflusst werden. Sonnengereifte Tomaten – so heißt es – legen Sie Ihre Tomaten am besten an einen sonnigen Ort, dort fühlen Sie sich wohl.

5. Wer abends isst, nimmt schneller zu!

Diese Aussage stimmt nicht! Es ist richtig, dass sich der Körper im Schlaf der Fettverbrennung widmet und man nicht unmittelbar davor essen sollte, allerdings hängt eine vermeintliche Gewichtszunahme von der Reichhaltigkeit und der Menge der Speise ab und nicht von der Uhrzeit, an der Sie Ihre Mahlzeit einnehmen.

6. Körnerbrot und Vollkornbrot ist das Gleiche.

Wenn das Brot eine schöne braune Farbe besitzt und dann auch noch ein paar Körner zu sehen sind, ist es ein Vollkornbrot. Das stimmt so nicht.

Viele Laibe, die als Mehrkornbrot ausgewiesen werden, sind mit Zuckercouleur eingefärbt und nur mit Körnern verziert. Sie sind somit nicht wesentlich gesünder als ein Weißbrot.

Am besten Sie achten beim Kauf auf die Bezeichnung „Vollkornbrot“ oder Sie fragen direkt beim Bäcker Ihres Vertrauens nach.

7. Hähnchenfleisch sollte vor der Zubereitung immer abgewaschen werden.

Ganz im Gegenteil. Beim Abwaschen des Hähnchens können sich durch Spritzer Keime in der gesamten Küche verteilen, die an der Fleischoberfläche haften.

Es ist nicht ratsam das Fleisch vor der Zubereitung abzuwaschen, sondern stattdessen mit einem Küchenpapier abtupfen und bei der Zubereitung durchgaren. Anschließend ist es wichtig, dass alle Küchenutensilien, die mit dem Fleisch in Berührung kamen, sorgfältig gereinigt werden. Außerdem sollten die Hände gründlich mit Seife gereinigt werden.

8. Gerichte mit Spinat oder Pilze darf man nicht erneut aufwärmen.

Viele Reste können ohne Probleme aufgewärmt werden und das gilt auch für Spinat und Pilze.

Man sollte allerdings beachten das Spinat und Pilze so schnell wie möglich in den Kühlschrank gestellt werden sollten, auch wenn sie noch warm sind. So kann die Bildung von Nitrit (Spinat) und Keimen (Pilze) unterbunden werden. Außerdem sollte man beim Aufwärmen die Mindesttemperatur von 70°C einhalten, damit Keime keine Chance haben.

Kindern sollte man allerdings keinen aufgewärmten Spinat geben, da der Körper mit dem hohen Nitritwert noch nicht umgehen kann.

9. Das Essen des Tomatenstrunks ist sehr giftig.

An dem Strunk und auch an anderen grünen Stellen enthalten die Nachtschattengewächse das Gift Solanin.

Wird mal eine grüne Stelle mitessen, ist es nicht direkt lebensgefährlich. Allerdings ist an dem Mythos, den Strunk wegzuschneiden, etwas dran. Zu beachten ist, dass es in größeren Mengen gesundheitsschädlich sein kann.

Beschwerden bei einer solchen Vergiftung können zum Beispiel Kopfschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden sein.

10. Fleisch darf erst nach dem Braten gesalzen werden!

Das stimmt so nicht. Das Salz sollte ins Fleisch einziehen und nicht nur an der Oberfläche kleben.

Man sollte es also schon vor dem Braten würzen und danach schnellstmöglich verarbeiten.

11. Wenn man Kirschkerne verschluckt schadet man Magen und Darm!

Diese Aussage ist falsch.

Das Mitessen von Kirschkernen schadet dem Körper genauso wenig, wie das Schlucken eines Apfelkerns. Dies hat also keine gesundheitsschädlichen Auswirkungen auf den Magen-Darm-Trakt, da die Obststeine einfach unzersetzt wieder ausgeschieden werden.

12. Nudeln sollten nach dem Kochvorgang immer abgeschreckt werden.

Nudeln sind mit einem dünnen Stärkefilm umgeben. Dieser sorgt dafür, dass die Soße an den Nudeln besser haftet. Schreckt man die Nudeln ab, so spült man auch den Stärkefilm ab.

Sie können einen Teil des Nudelwassers auch zur Bindung von Soßen verwenden.

13. Eier muss man nach dem Kochvorgang immer mit kaltem Wasser abschrecken.

Das Abschrecken hat keinen effektiven Einfluss auf den Garprozess. Auch das Pellen wird dadurch nicht vereinfacht. Zu dem kann es sein, dass das kalte Wasser in das Innere gelangt und die Haltbarkeit somit herabsetzt.

Der einzige gute Aspekt ist, dass man das Ei besser anfassen kann, da die Außentemperatur herabgesetzt ist.

14. Das Verzehren von warmen, frischen Brot führt zu Bauchschmerzen.

Dem Duft von frischem Brot kann wohl keiner widerstehen. Es handelt sich auch hier um einen Mythos.

Das Brot und die enthaltene Hefe sind nicht der Auslöser für derartige Beschwerden. Ein möglicher Grund wäre allerdings, dass man in kurzer Zeit mehr isst und man weniger kaut.

15. Das Ablecken des Joghurtdeckels ist gesundheitsschädlich.

Früher war das Ablecken durchaus gesundheitsschädlich, da man direkten Kontakt mit dem Aluminium hatte.

Heute sind die Deckel so beschichtet, dass dahingehend keine Gefahr mehr besteht. Es ist also nicht schädlich den Joghurtdeckel abzulecken.

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